Ritter Lamprecht, wohnhaft Burg Saaleck, übte den für damalige Zeiten normalen Beruf des Raubritters aus. Aber wohin mit der Beute? Banken gab es nicht, also musste ein Versteck her. Schnell war eine Höhle gefunden, die später seinen Namen tragen sollte - die Lamprechtshöhle. Der Legende nach versteckte Ritter Lamprecht seinen Verdienst in der Lamprechtshöhle und zwar so gut, dass er bis heute nicht gefunden wurde, unglücklicherweise ließen weniger begabte Schatzsucher ihr Leben - was 198 gefundene Skelette belegen. Oder war es doch die gierige Tochter, die ihre blinde Schwester um ihren Erbteil bringen wollte?
Ritter Lamprecht hatte zwei Töchter, eine wohlgeraten aber leider blind, die andere durchtrieben und recht habgierig. Ritter Lamprecht, der in Ausübung seines Berufs als Raubritter einem „Arbeitsunfall“ zum Opfer fiel, vermachte seinen beiden Töchtern einen ansehnlichen Schatz. Das Ritterfräulein Nimmersatt ergriff die Gelegenheit und teilte den Schatz zu ihren Gunsten - die arme blinde Schwester ging leer aus. Das Ritterfräulein schleppte ihren Schatz in Begleitung von einem ziemlich bösen glutäugigen Hund in die Lamprechtshöhle und zwar in den mystischen Bereich der „Frauenhöhle". Von der betrogenen Schwester wirkungsvoll verflucht, muss sie nun den unehrenhaft erworbenen Schatz bewachen, bis sie in der Christnacht zur zwölften Stunde erlöst werden wird.
Diese Sage zum Anlass nehmend, machten sich „Glücksritter“auf den Weg zur Lamprechtshöhle, um den besagten Schatz zu finden. Viele wagten sich in das Dunkel des Berges und sehr wenige kamen wieder heraus. Dieser Umstand bewegte die fürstbischöfliche Landesregierung 1702, den Eingang der Lamprechtshöhle zuzumauern, was bei den hartgesottenen Schatzsuchern nur ein Schulterzucken auslöste. Mit Spitzhacken bewaffnet, versuchten sie den Eingang wieder freizulegen, nicht wenige wurden erwischt und bestraft.